"Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten...?"
Dialogpredigt zu Lukas 7,18-23 gehalten von P.Albert Holknecht SJ, Haus Hoheneichen und Pfarrerin Anette Bärisch, Haus der Stille
im Gottesdienst am Freundetag anlässlich 25 Jahre Haus der Stille als Einkehrhaus der Ev,-luth. Landeskirche Sachsens
In Kürze hier
Gebet
Segne meine Gedanken,
damit ich heute gut über die Menschen denke.
Segne meine Worte,
damit sie in ihnen Leben wecken.
Segne mein Leben,
damit ich immer das einmalige Bild verwirkliche,
das du dir von mir gemacht hast.
Segne alle Menschen, die ich im Herzen trage,
du, der gütige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Anselm Grün
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Anregung für eine Stille Zeit nach der Weise des „Gebets der liebenden Aufmerksamkeit“
Einführung: Aus der Ignatianischen Tradition kennen wir das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit als eine Anregung auf den zurückliegenden Tag zu schauen. Die folgende Anleitung zu einem betrachtenden Gebet nimmt diese Gebetsweise auf für eine betende Rückschau auf die Corona-Zeit. Es ist möglich, dieses Gebet in eine oder möglichst mehrere Gebetszeiten mitzunehmen. Oder es wird in einem Hauskreis, in einer Gruppe, einem Gebetskreis miteinander gebetet, vielleicht auch in einer Kirche, einem Raum der Stille ausgelegt. Es ist keine Anleitung zum „Abarbeiten“. Beten heißt im Gespräch sein mit Gott. Vielleicht will nur ein Satz, eine Frage angeschaut und bewegt werden. Vielleicht steigt noch ganz anderes auf.
Gut wäre es, wenn nach der stillen Zeit Gedanken und Bilder noch weiter Ausdruck finden können. Siehe dazu die Anregungen am Schluss.
Ort und Rahmen finden
Ich sorge dafür, dass ich nicht gestört werde. Ich suche meine Gebetshaltung. Wie möchte ich sitzen, knien, stehen? Vielleicht möchte ich auch einen Gang nach draußen machen.
Eine Kerze entzünden – zur Ruhe kommen – eine Verneigung - …
Ein Gebet sprechen:
Hier bin ich Gott, so wie ich bin –
Mit meiner Sehnsucht, meiner Hoffnung,
meiner Freude, meinem Ärger, meiner Müdigkeit,
meinen Ängsten und Zweifeln,
meinem Ärger und meiner Trauer…
Hilf mir zu sehen, was du mir zeigen möchtest,
zu spüren, dass du mit mir gehst und bei mir bleibst.
So bin ich jetzt vor dir. Amen.
Impulse zur Betrachtung auswählen:
Ich gehe mit meinen Gedanken zurück zu den vergangenen Monaten.
Welche Begegnungen, Gespräche, Erlebnisse steigen in mir auf? Was verbinde ich mit diesen Erinnerungen?
Was beschäftigt mich immer wieder?
Welche Worte, Sätze haben sich in dieser Zeit wiederholt?
Gab es eine innere Bewegung, die ich bisher so nie wahrgenommen habe?
Welche Menschen wurden mir neu wichtig?
Gab es Momente von Ermutigung?
Wofür kann ich von Herzen dankbar sein?
Wo gab es Bewahrung und Fügung?
Ich nehme mir für meine Rückschau Zeit.
…
Alles, was in mir aufsteigt, bringe ich vor Gott. Ich bitte ihn, dass er alles mit seinem gnädigen Blick anschaut.
…
Und ich bringe ihm alles, was mich noch belastet, worüber ich keine Ruhe finde.
Wo wiederholt sich eine Klage, ein Zweifel?
Wo braucht es Versöhnung?
Auch das halte ich Gott im Gebet hin.
…
Ich beschließe diese Gebetszeit mit:
Lied: Meine engen Grenzen… eEG 12
oder: Du verwandelst meine Trauer in Freude... SvH 95
Abschluss - Gebet
Danke mein Gott,
dass ich schutzlos sein darf vor dir.
Du kennst die unzähligen Risse in meiner Seele.
Du umarmst mich.
Bei dir ist Bergung und Trost.
Du öffnest mir die Augen
Für das Heilsame, das Ermutigende, das Stärkende.
Aus „Sein, die ich bin“, Antje Sabine Naegeli in „Umarme mich –Gebete voller Hoffnung“
Vaterunser
Segen:
Segnen möge uns Gott und uns beschützen.
Aufleuchten lassen möge Gott das göttliche Angesicht für uns und uns gnädig sein.
Wenden möge Gott das göttliche Angesicht zu uns und uns umgeben mit Frieden. Amen
Mein Erinnern und Betrachten kann ich
Anette Bärisch, Haus der Stille Grumbach.
Retraitenarbeitskreis der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens